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Die Geschichte der "Alten Gärtnerei"

Die "Alte Gärtnerei" wurde ca. 1828 gebaut. Das Baujahr ließ sich an Hand von Untersuchungen ermitteln, wonach die verbauten Holzbalken 1827 geschlagen wurden. Es handelt sich um ein typisch Darßer Gebäude mit asymmetrischer Straßenfassade. Der Bauherr ist nicht mehr bekannt, allerdings lassen die Bauweise mit der ursprünglichen Ziegeldeckung, die aufwändig gestaltete zweiflügelige Haustür, die im Flur erhalten gebliebenen Fliesen und die Innentüren auf einen vergleichsweise wohlhabenden Bauherren schließen.

Ob das Gebäude bereits in der heute wieder hergestellten Form errichtet wurde ist ungewiss. Einige Details am Haus lassen den Schluss zu, dass bereits um die Jahrhundertwende größere Veränderungen an den Außenwänden erfolgten, eventuell waren diese ursprünglich als Fachwerkkonstruktion errichtet. Während die Räume anfangs alle glatt verputzt und unifarben gestrichen waren, wurden mit Beginn des 20-sten Jahrhunderts erste Zimmer mit Tapeten ausgeschmückt. In dieser Zeit wurde auch der Holzschmuck aus den Gläsern der Haustür entfernt.

In den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde auf dem Gelände von der Familie Rathke eine Gärtnerei betrieben. Gegründet von Otto Rathke wurde sie von seinem Sohn Walter übernommen, der sie in den 30-er Jahren aus Platzgründen in den Kuhlenbruch verlegte und dort noch bis in die 60-er Jahre betrieb.

Mit dem aufkommenden Tourismus erfolgten in den 1930-er Jahren größere Umbauten. Zum Beginn des Jahrzehnts wurde die "Alte Gärtnerei" um eine Veranda vor der Straßenfassade erweitert. Mit ihr wurde jedoch auch der schmückende Rahmen der Haustür entfernt. Auch das ehemals nur als Speicher genutzte Dachgeschoss wurde ausgebaut. Auf beiden Giebelseiten wurden jeweils ein Gästezimmer mit Fenstern eingefügt und die steile Dachstiege durch eine begehbare Treppe ersetzt.

Der letzte Besitzer erwarb das Gebäude in den 50-er Jahren. Er ließ die Straßenfassade entsprechend dem zeitlichen Geschmack mit größeren Fenstern ausstatten. Nach der Wende erhielt das Haus neue Isolierglasfenster und eine neue Dachdeckung.

Dank eines alten Fotos aus den 20-er Jahren konnte die ursprüngliche Fassade mit ihrer ortstypischen Fensteraufteilung wieder rekonstruiert werden. Innerhalb der abgebrochenen Veranda war um die alte Haustür noch die alte Putzfassade mit Bossenoptik vorhanden. Diese Flächen wurden vollständig erhalten und auf die gesamte Straßfassade ergänzt. Auch das Ziergewände um die erhalten gebliebene Haustür und die Fensterläden konnten Dank des alten Foto rekonstruiert werden.